1993: Es bildet sich eine neue offene Drogenszene am stillgelegten Bahnhof Letten. So entstand 1877 das Blaue Kreuz, 1892 die Guttempler-Organisation, 1895 die Katholische Abstinenten-Liga, 1900 der Sozialistische Abstinentenbund und 1902 der Bund abstinenter Frauen. Die vorliegende Platzspitz-Chronik entstand bei der Arbeit am Buch „Das blutige Auge des Platzspitzhirschs“, Verlag Elster&Salis, Zürich 2020 Located in Zürich's red-light district, the nonsmoking Hotel Gregory is just a 10-minute walk from Zurich Main Station. Doch auf dem Platzspitz, wo früher das vornehme Zürich lustwandelte, wird das Gesetz stündlich hundertfach gebrochen. Jahrhundert zur Behandlung von Morphinabhängigkeiten verwendet, geriet aber zugleich selber als Droge durchaus auch in gehobenen Gesellschaftsschichten in Gebrauch (literarisch verarbeitet etwa in der Figur des Meisterdetektivs Sherlock Holmes). Stadtidylle: Besucher im Platzspitzpark, Frühling 2014. Der Platzspitz in Zürich. Anders als die „unsichtbaren“ DrogenkonsumentInnen, die in integrierten Verhältnissen mit Wohnung und Arbeit lebten, waren viele der permanent auf dem Platzspitz Anwesenden mittel- und obdachlos und hielten sich mit Drogenkleinhandel, Prostitution oder Einbrüchen über Wasser. 2 Bde. Platzspitz. Save. Oxford 2003, 115752, Möller, Christoph (Hg. Zürich 2012, 126207, Feustel, Robert: Grenzgänge: Kulturen des Rauschs seit der Renaissance. Die Formierung der Antialkoholbewegung mit verschiedenen weltanschaulichen Variationen fiel genau in diese Zeit. Der 1885 in der Volksabstimmung mit knapp 60% gutgeheissene Alkoholartikel der Bundesverfassung, der den Alkoholkonsum mittels Besteuerung einschränken wollte, wurde zeitgenössisch als Sozialreform zugunsten der Arbeiterschaft gesehen. ): Drogenpolitik der Stadt Zürich. Wien 1989, 93094, Braun, Norman et al. Dokumentiert ist das Elend vom Platzspitz etwa in unzähligen Aufnahmen der Fotografin Getrud Vogler, deren Vorlass das Schweizerische Sozialarchiv zurzeit erschliesst und digitalisiert (www.bild-video-ton.ch/bestand/signatur/F_5107). Hg. 17 – Pavillon im Platzspitz, Lithographie von Johann Jakob Hofer (1828 –1892) nach einem Gemälde von Johann Heinrich Wüest (1741–1821). Die schweizerischen Heroinexporte nach Japan stiegen massiv an; von dort aus wurde die Ware ins Reich der Mitte geschmuggelt. 1992: Der Platzspitz wird geschlossen. ): Cannabis, Stand der Dinge in der Schweiz. 1987, Hg 221, Tanner, Jakob: Rauschgiftgefahr und Revolutionstrauma: Drogenkonsum und Betäubungsmittelgesetzgebung in der Schweiz der 1920er Jahre, in: Brändli, Sebastian et al. Bitte bestellen Sie vorgängig online von zu Hause aus. Weshalb wurde das Grauen jahrelang toleriert? Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das schweizerische Betäubungsmittelgesetz in zwei Revisionen verschärft: Ab 1951 erfasste es auch die Cannabisprodukte und ab 1968 die Halluzinogene (wie das vom Basler Chemiker Albert Hofmann entdeckte LSD). Februar 1995 war dann viel stärker in präventive, aber auch repressive Begleitmassnahmen eingebettet als diejenige des Platzspitzes drei Jahre zuvor. Today, the “Platzspitz”, as the locals call the triangular green space directly opposite the Main Train Station, is a popular recreation area in the heart of the city. Wien 2007, 118994, Brandstätter, Christian: Kokain: Mythos und Realität: Eine kritisch dokumentierte Anthologie. Weitere Probleme waren die Verbreitung von HIV und Hepatitis durch den Gebrauch unsauberer Spritzen sowie die Prostitution. Die Zahl der direkt oder indirekt durch den Konsum illegaler Drogen verursachten Todesfälle stieg von 52 im Jahre 1976 auf 118 bis 1985, 205 im Jahre 1988 und 420 im Jahre 1991. Zurich – Il y a 25 ans, la scène de la drogue était évacuée Zurich était devenue la Mecque européenne de la drogue. Weshalb wurde all dieses Elend zugelassen? 20 Jahre nach der Schliessung der Drogenszene gibt das Multimedia-Spezial des «Tages-Anzeigers» die Antwort. Ernst Sieber: Platzspitz – Spitze des Eisbergs. Mittlerweile hatte die Drogenpolitik indessen in den Augen der BürgerInnen stark an Aktualität verloren. Zürich 2010, erwartet, Pérez, Ana Lilia: Kokainmeere: Die Wege des weltweiten Drogenhandels. Bis 1880 stiegen die jährlichen Opiumeinfuhren nach China auf 6’500 Tonnen und es gab geschätzte 20 Millionen Süchtige. ISBN 9783856471026 Peter Wiederkehr: Zürcher Regierungsrat, Gesundheitsdirektor. Bern 1985, 79578, Walder, Patrick und Günter Amendt : Ecstasy & Co.: XTC: Alles über Partydrogen. ): Drogen: Alles über Drogen und Drogenwirkung, Prävention und Strafverfolgung, Beratung und Therapie. In Zürich gibt es nun einen digitalen Rundgang, um die Geschichte hinter dem sogenannten «Needle Park» und dessen Drogenvergangenheit zu erfahren. Zum neuen Sammelpunkt der alternativen Jugendszene entwickelten sich zwischen 1991 und 1993 die seit 1989 leerstehenden Gebäude der Fabrik Wohlgroth beim Bahnhof Zürich. Platzspitz Park (Zürich, Svájc). Die Drogenszene wechselte mehrfach zwischen Central, Hirschenplatz, Bellevue-Rondell und der „Riviera“. ): Biopolitik und Sittlichkeitsreform: Kampagnen gegen Alkohol, Drogen und Prostitution 1880-1950. Februar 1992 den Platzspitzpark hinter dem Landesmuseum schloss, war dies ein unter grossem öffentlichem Druck gefällter Entscheid der Politik, die den Schlussstrich unter einem seit Jahren bestehenden Problem zu ziehen versuchte: der offenen Drogenszene. Der Park gleich beim Hauptbahnhof ist eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Grünanlagen Zürichs. Olvasson utazói értékeléseket, tekintse meg a hiteles fényképeket, és foglalja le szállását a Tripadvisoron. Bern 2001, 107906, Burkart, Gabriella et al. - keystone Das Wichtigste in Kürze Süchtige aus der ganzen Schweiz und darüber hinaus kamen zum Platzspitz, wo zeitweise rund 3’000 Personen pro Tag verkehrten und bis zu 200 auch übernachteten. Dokumente belegen das Versagen und Verdrängen der Politiker. München 2013, 128045, Freitag, Marcus et al. Eine erstmalige Erhebung in den frühen 1880er Jahren konstatierte einen Pro-Kopf-Konsum von 14,3 Litern Alkohol pro Jahr. Die offene Drogenszene konnte dadurch weit nachhaltiger aufgelöst werden als noch 1992. Am 5. Darmstadt 2011, 124294, Joite, Eckhard (Hg. You will get 2 drinks for the price of one at the hotel bar. Anfangs Jahr hat uns der Film «Platzspitzbaby» wieder daran erinnert. Im Dezember gleichen Jahres hiessen die städtischen Stimmberechtigten die niederschwellige Methadonabgabe an Süchtige gut. Im Jahre 1908 hiessen dann 63,5% der Stimmenden die Eidgenössische Volksinitiative für ein Absinthverbot gut. Der Anteil der KonsumentInnen illegaler Drogen an der Street Parade wird mit 5 bis 10% geschätzt, was allerdings weit hinter dem exzessiven Konsum von Alkohol und Medikamenten an diesem Anlass zurückliegt. Im selben Jahr erliess der Zürcher Kantonsarzt Gonzague Kistler indessen ein striktes Verbot der Abgabe sauberen Injektionsmaterials an DrogenkonsumentInnen, das sich aber wenig mehr als ein Jahr hielt. 1989: Die Stadt Zürich stellt versuchsweise weitere Hilfsangebote zur Verfügung wie Kontakt- und Anlaufstellen, Notschlafstellen, Krankenzimmer für Obdachlose etc. Mai 1990 in Zürich. Andere Formen des Drogenkonsums wurden im Windschatten der Alkoholismusdiskussion demgegenüber kaum wahrgenommen. Andreas Loebell. Heroinabhängige konnten sich Spritzen setzen, ohne festgenommen zu werden. Reinbeck 1997, 101642, Zobel, Frank und Marc Marthaler: Neue Entwicklungen in der Regulierung des Cannabismarktes: Von A (Anchorage) bis Z (Zürich). anlässlich des Schweizer Jahres der historischen Gärten. Zwar hat sich seit der Letten-Räumung keine grosse offene Drogenszene mehr gebildet, verdeckte Szenen gab und gibt es aber immer wieder, so in den späten 90er Jahren an der Kreuzung Langstrasse-Dienerstrasse, später auch wieder auf dem Platzspitz, beim Bahnhof Oerlikon, an der Konradstrasse („Haschgasse“) oder um die sogenannten „Gammelhäuser“ an der Neufrankengasse. 1983–2004, Ar 472.10 Dokumentation Subkultur Bern: Kultur- und Drogenpolitik Kanton Bern, Ar 473.30.1 Dokumentation Strafvollzug: AIDS und Drogen im Strafvollzug, Ar 578 Vereinigung unabhängiger Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierender, Ar SGG Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft, F 9056-003 TV-Beitrag einer französischen Station über die Zustände auf dem Platzspitz, Zürich, um 1990, QS 64.4 * 1 Sucht & Suchtmittel allg. Berlin 2002, 110745, Uchtenhagen, Ambros und Dagmar Zimmer-Höfler: Heroinabhängige und ihre „normalen“ Altersgenossen: Herkunft, Lebenssituation, Zweijahresverlauf im Quervergleich. Solothurn 1994, 95088, Saner, Luc (Hg. Die Geschichte … Noch bis in die 1990er Jahre bleiben in Zürich die offene Drogenszene, zuerst am Platzspitz, dann am Bahnhof Letten und die Verwahrlosung des ganzen Kreis 5 ein grosses Problem. Prominente politische Akteure von damals und ehemalige Süchtige schildern, wie dramatisch die Ereignisse tatsächlich waren. Zytglogge Verlag, Bern 1991, ISBN 3-7296-0373-6. In diesen Jahren bildeten sich in der Stadt erste kleinere Drogenszenen, wo offen gedealt und konsumiert wurde, etwa an der sogenannten Riviera beim Bellevue, am Stadelhofen oder beim Hirschenplatz. Lausanne 2003, K 726:39, Schnyder, Marco: Drogenfeuer: Erinnerungen an den Platzspitz: Ein Erlebnis- und Erfahrungsbericht aus der Zürcher Drogenszene. Im Jahre 1911 war in China, einem der globalen Brennpunkte von Opiumproduktion und -konsum, das Kaisertum gestürzt und im Anschluss daran die Anti-Opium-Gesetzgebung verschärft worden. Zeitgleich entstand Anfang der 70er Jahre am Limmatufer beim Bellevue die erste offene Drogenszene, genannt „Riviera“, an der Jugendliche zunächst vor allem Haschisch konsumierten, bald aber auch 100 bis 300 Heroinabhängige verkehrten. Nachdem die ersten Coca-Sträucher Mitte des 18. Brugg 1996, GR 9311, Rihs-Middel, M. et al. Zürich 1990. Share on Twitter Share on Facebook. Wegen der Corona-Situation gelten zurzeit besondere Benutzungsbestimmungen: Der Ausleihschalter ist für die Abholung von Medien für die Heimausleihe geöffnet (Öffnungszeiten: Mo bis Fr 9:00 bis 19:00, Sa geschlossen). Ab 1993 sammelte sich die Szene auf dem stillgelegten Bahnhof Letten, wo rasch ein neuer „Needle Park“ entstand, der im ersten Jahr von täglich 800 Drogensüchtigen und 300 Dealern frequentiert wurde. ZA 64.4 * 21 Drogenpolitik: Abgabe von Spritzen, Methadon, Heroin etc. ): Das Recht auf Rausch: Materialien zur Haschisch Diskussion. Täglich tummeln sich hier zwischen 3000 und 5000 Leute. Einher mit dem Wachstum der Szene ging eine zunehmende Verelendung. Frankfurt 2014, 130864, Grün Stadt Zürich (Hg. Dies tat dem rasanten Wachstum des Konsums harter Drogen aber keinen Abbruch: 1976 wurde die Zahl der intravenös injizierenden DrogenkonsumentInnen in der Schweiz auf 4’000 geschätzt, 1985 auf 10’000 und 1988 auf 20’000 bis 30’000, eine Grössenordnung, die sich dann in den frühen 90er Jahren stabilisierte, bevor sie aufgrund von Substitution (insbesondere durch Methadon) zurückging. Der Stadtrat von Zürich (Hrsg. ): Drogenmissbrauch im Jugendalter: Ursachen und Auswirkungen. 1995: Die offene Drogenszene am Letten wird geschlossen. Jahrhundert das Suchtmittel Nummer eins. Les autorités ont fermé le Platzspitz manu militari. Hat den Platzspitz und seine Menschen seit Beginn der 80-er Jahre dokumentiert. : Hanf-Szene Schweiz: Für eine Regulierung des Cannabis-Marktes. Die Volksinitiative „Für eine vernünftige Hanf-Politik mit wirksamem Jugendschutz“ (Hanf-Initiative) wurde vom Elektorat 2008 mit 63,2% Nein-Stimmen bachab geschickt. (Hg. Weltweites Medieninteresse erregte die in den 1980er und 1990er Jahren behördlich tolerierte Anwesenheit von Drogensüchtigen aus ganz Mitteleuropa. Lausanne 2016, Gr 14055, Drogenabstinenz Schweiz: Mitteilungsblatt für abstinenzorientierte Gruppierungen. Wir Kinder vom Platzspitz Zürich. Wir danken für Ihr Verständnis. Solothurn 2003, 112225, Darke, Shane: Heroinabhängigkeit im Lebenslauf: Typische Biografien, Verläufe und Ergebnisse. Park in Zürich. Dazu gehörten einerseits die Einrichtung von Fixerräumen, andererseits vermehrte Zwangspsychiatrisierungen mittels fürsorglichen Freiheitsentzugs (FFE) und die konsequente Rückführung kantonsfremder DrogenkonsumentInnen. Zürich 1988, 84224, Matthys, Lilian: Neue Wege in der Kokainproblembehandlung: Angebot in der Stadt Zürich: Grundlagen, Ressourcen und Ausblick. Gertrud Vogler, Chris Bänziger: Nur saubergekämmt sind wir frei. Zugleich verbreitete sich auch der Kokainkonsum. Bern 2013, 128431, Degonda, Martina Andrea: Konsumverhalten von Männern und Frauen zwischen 20 und 35: Über den Einfluss psychosozialer Faktoren auf den Verlauf von Tabak-, Cannabis- und Alkoholkonsum. 1988 beschloss der Stadtrat neben Repression, Prävention und Therapie die Überlebenshilfe als vierte Säule der städtischen Drogenpolitik. : Das Kiffer Lexikon: Das ultimative ABC der Hanfkultur. Die Gefährlichkeit des Kokains wurde zunächst kaum beachtet. Grob gesagt etablierten sich drei, sich allerdings überlappende Gruppen von DrogenkonsumentInnen: Mitglieder der aus der Aufbruchsbewegung der 60er Jahre erwachsenen Subkulturen, weitgehend „unsichtbare“, sozial integrierte KonsumentInnen und die Angehörigen der offenen Drogenszenen, die nun in verschiedenen Städten entstanden. Arbeitsgruppe Hanf & Fuss. : Trends im Konsum psychoaktiver Substanzen von Schülerinnen und Schülern in der Schweiz: Ausgewählte Ergebnisse einer Studie, durchgeführt unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zürich 2009, 121787, Grob, Peter J.: Illegale Drogen und ihre medizinischen, sozialen und politischen Folgen: Eine Chronologie der Ereignisse in der Schweiz 1967–2016. Die Schliessung des Lettenareals am 15. Zürich 2000, 106882, Eidgenössische Kommission für Drogenfragen (EKDF): Drogenpolitik als Gesellschaftspolitik: Ein Rückblick auf dreissig Jahre Schweizer Drogenpolitik, 1981–2011. Jahrhunderts aus Südamerika nach Europa gekommen waren, wurde Kokain im späten 19. ): Schweiz im Wandel: Studien zur neueren Gesellschaftsgeschichte: Festschrift für Rudolf Braun zum 60. Einer von ihnen ist der heute 52-jährige Alex. Im Februar 1995 räumte die Polizei endgültig die Zürcher Drogenhölle. Lausanne 2001–, K 726 A. Treffen auf dem Platzspitz - Kein Junkie mehr – aber lebenslang süchtig Wo vor 25 Jahren die offene Drogenszene war, treffen sich frühere Junkies. Der Platzspitz (ursprünglich Platzpromenade) ist ein Park im Herzen Zürichs mit abwechslungsreicher Geschichte. Der „Needle Park“ auf dem Platzspitz stellte zwar den Höhepunkt der stark medialisierten Drogendiskussion dar, war indessen weder Anfang noch Endpunkt der zürcherischen und schweizerischen Drogengeschichte. ): Fixen: Opium fürs Volk: Konsumentenprotokolle. (Hg. München 2016, 135366, Peterhans, Heinz: „Love, Peace & Unity“: Eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung 1993 bis 1995 zum Thema ‚Ecstasy‘ und deren Bedeutung für die Sozialarbeit. Insbesondere in Hafenstädten entstanden sogenannte „Opiumhöhlen“, die zumeist von Chinesen betrieben wurden. Thanks to its central location, the park is very easy to reach, so is ideal for taking a stroll, spending a short lunch break, or meeting with friends. In den frühen 20ern tauchten dann unter den von der Opiumkommission des Völkerbundes beschlagnahmten Waren auch Drogen aus Basler Produktion auf. Lausanne 2014, K 726: 74, Liggenstorfer, Roger et al. Zürich 2014, 129584, Berger, E.: Haschisch – Rauschgift oder Bürgerschreck? Die offene Drogenszene verlagert sich nach der Platzspitz-Schliessung in Zürich ins umliegende Quartier. Berlin 1972, 77807, Kessler, Thomas (Hg. Im Ersten Weltkrieg hatte die Schweizer Chemie mit der Massenproduktion von Morphin und Kokain, auf deren Basis Schmerzmittel hergestellt werden konnten, eine lukrative Exportstrategie entwickelt. Im Februar 1992 riegelte die Polizei den berüchtigten Drogenumschlagsplatz am Zürcher Platzspitz ab. Zürich: Verlag Mathieu, 2000, Interaktive DVD Abb. Genf 1950, 18191, Mills, James H.: Cannabis Britannica: Empire, trade, and prohibition 1800–1928. China war ab Anfang des 19. Auch an der Schweiz gingen diese globalhistorischen Vorgänge nicht spurlos vorbei und in der Zwischenkriegszeit wurde der Konsum von Morphinen dann auch hierzulande zunehmend problematisiert. Stadtpräsident mit Nelke: Josef Estermann am 1. Göttingen 2005, 114436, Müller, Richard et al. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch nahm von den frühen 40er bis in die frühen 70er Jahre sogar wieder von 7,8 auf 11 Liter zu. Zum historischen Jubiläum veröffentlicht der «Tages-Anzeiger» die Web-Doku über eine der grössten sozialen Katastrophen der Schweiz nochmals (Text: Michèle Binswanger) – neu auch in der. Bern 2003–2006, D 5802, Eltern gegen Drogen: Informationsbulletin der Schweizerischen Vereinigung Eltern gegen Drogen und des Dachverbandes Drogenabstinenz Schweiz. Vancouver 2013, online, Friesendorf, Cornelius: US foreign policy and the war on drugs: Displacing the cocaine and heroin industry. Drogen und Politik in Zürich. Jahrhundert der Opiumkonsum als Produkt der frühen Globalisierung auch nach Europa und Nordamerika ausgebreitet. Die erste Rezeptur von Coca-Cola, das 1886 zuerst als Medizin, bald aber als Erfrischungsgetränk vermarktet wurde, enthielt bis 1906 250 Milligramm Kokain pro Liter. Zürich 1992, Hg 264, Sieber, Ernst: Platzspitz, Spitze des Eisbergs: Jugend- und Erwachsenenprobleme unserer Zeit: Begegnungen, Begebenheiten und eine Vision für die Zukunft. Share. Aarau 2011, 125836, Halbheer, Michelle: Platzspitzbaby: Meine Mutter, ihre Drogen und ich. Als nach dem Haschisch in den 70er Jahren vermehrt harte Drogen wie Heroin und Kokain in Gebrauch kamen und 1972 der erste Drogentote in Zürich zu beklagen war, reagierte die Gesetzgebung 1975 mit dem Verbot des Drogenkonsums. «Eine schlimme, eine schlimmste Situation»: Josef Estermann 2014 im Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Im folgenden Jahr unterzeichnete die Schweiz das Erste Genfer Opiumabkommen, das hauptsächlich aus Ergänzungen zum Haager Abkommen von 1912 bestand und den internationalen Betäubungsmittelhandel nicht verbot, sondern lediglich kontingentierte. 1990 beschloss der nunmehr mitte-links dominierte Stadtrat 10 drogenpolitische Grundsätze, in denen unter anderem festgehalten wurde, dass „eine offene, überwachte Drogenszene in der Stadt Zürich vorerst toleriert werden muss“. Alles. Auch auf Bundesebene wurde der Mittelweg der Drogenpolitik zwischen Repression und Liberalisierung vom Stimmvolk in diesen Jahren bestätigt: Die auf eine stark repressive Politik setzende Volksinitiative „Jugend ohne Drogen“ scheiterte 1997 (mit 70,7% Nein) ebenso wie im folgenden Jahr die auf eine Liberalisierung des Konsums abzielende Volksinitiative „Für eine vernünftige Drogenpolitik“ (DroLeg), welche 74% der Stimmenden ablehnten. 1989 forderte die städtische Sozialvorsteherin Emilie Lieberherr erstmals die staatliche Heroinabgabe an Süchtige, wozu der Bund aber erst vier Jahre später grünes Licht gab. Solothurn 1999, 106492, Leuthold, Ruedi: Das schwächste Glied der Kette: Frauen zwischen Koka und Kokain. Die Drogenpolitik avancierte in den frühen 90er Jahren zu einem heftig umstrittenen Politikfeld, bei dessen Diskussion neben dem Ringen um valable Handlungsvarianten auch parteipolitische Profilierung mitspielte. Da die Räumung vielen vorgängig bekannt war, hatten manche Dealer Anfang Februar bereits alternative Standorte bezogen. ZIPP-AIDS gab auf dem Platzspitz jährlich 1,5 bis 3,3 Millionen sterile Spritzen ab, ferner 50’000 bis 125’000 Kondome sowie Nadeln, Alkoholtupfer und Venensalben. Im Oktober 1991 erliess Statthalter Bruno Graf, der sich gerade im Wahlkampf um ein Nationalratsmandat befand, eine aufsichtsrechtliche Weisung zur Schliessung des Platzspitz-Parks, worauf die Stadtpolizei eine Spezial-Einsatztruppe namens „Turicum“ ins Leben rief. Wie beim Alkohol korreliert auch bei anderen Drogen die mediale und politische Aufmerksamkeit also keineswegs mit der quantitativen Verbreitung ihres Konsums. Basel 1998, 104259, Schmid, Holger et al. Die chinesische Regierung förderte nunmehr die Opiumproduktion im Inland, die in der Folge nicht nur die Importe aus Britisch-Indien zunehmend substituierte, sondern ihrerseits auch für den Export arbeitete. Zürich 1971, 44943, Holenstein, Peter: Zum Beispiel Stefan: Aufzeichnung einer tödlichen Sucht. Platzspitz Park, Zürich: Pozrite si recenzie zariadenia Platzspitz Park, umiestnenie a fotografie od cestovateľov v Zürichu, Švajčiarsko na Tripadvisore. ): Ärztliche Verschreibung von Betäubungsmitteln: Wissenschaftliche Grundlagen und praktische Erfahrungen Bern 1996, 100903, Rippchen, Ronald (Hg. Die gewählte Form einer «mittelalterlichen Schlossanlage» reflektiert Geschichte und macht den Komplex leicht als Museumsbau erkennbar. Abingdon 2010, 123942, Seefelder, Matthias: Opium: Eine Kulturgeschichte. Heroin ist heute kaum mehr ein Thema, Stimulantien und Partydrogen dafür umso mehr. Dieser Ort im Zentrum der Stadt Zürich war von 1986 bis 1992 Treffpunkt von Drogensüchtigen aus dem In- … Berlin 1998, 104358, Amendt, Günter: Legalisieren! Ausgehend von Ostasien hatte sich im 19. Thilo Beck, Arud-Chefarzt Psychiatrie, erklärt, warum wir uns nicht auf den Erfolgen vor 25 Jahren ausruhen dürfen. Schweizerisches Sozialarchiv, Direktion, Vor 25 Jahren: Die Schliessung des „Needle Park“, www.bild-video-ton.ch/bestand/signatur/F_5107, Das Schweizerische Sozialarchiv neu im NEBIS-Ausleihverbund, 9.11.2017, 19 Uhr: Russland und die Schweiz, Ar 1.114.9 Sozialdemokratische Partei der Schweiz: Kommission Drogenpolitik, Ar 201.58 Aktion betroffener Anrainer (ABA), Ar 201.90 Alchemilla – Verein Wohnprojekte für drogengebrauchende Frauen, Ar 417 Schweizerischer Fachverband der Alkohol- und Suchtfachleute, Ar 436 Sozialistischer Abstinentenbund der Schweiz SAB, Ar 437.57.1 Frauen/Lesben-Archiv: Diverses zur Sucht ca. Bald stammte nur noch eine Minderheit der DrogenkonsumentInnen aus der Stadt Zürich. 1988 wurde das „Zürcher Interventionspilotprojekt gegen Aids“ (ZIPP-AIDS) als gemeinsames Unternehmen des Roten Kreuzes, des Universitätsspitals, der Psychiatrischen Universitätsklinik und der Stadt Zürich gestartet, das Hepatitis-Impfungen, ambulante medizinische Beratungen und die Spritzenabgabe umfasste. Weinheim 1999, 105566, Friedrichs, Jan-Henrik: Urban spaces of deviance and rebellion: Youth, squatted houses and the heroin scene in West Germany and Switzerland in the 1970s and 1980s. Die Geschichte des Platzspitz in Zürich ist viel reicher als die relativ kurze Episode als «Needle-Park». Solche Befunde schreckten die gesellschaftlichen Eliten auf und mündeten in Zivilisationskritik und Degenerationsdiskurse. Fußball Wm 2020 Gruppen Champions-League-Spielplan 2020/21: Der FC Bayern startet als Titelverteidiger in die neue Saison der Königsklasse. ): Illegale Alltagsdrogen: Cannabis, Ecstasy, Speed und LSD im Jugendalter. Hg. Im selben Jahr entstand mit der „Aktion betroffener Anrainer“, deren Vereinsakten sich heute im Schweizerischen Sozialarchiv befinden, eine Organisation, die die Drogenpolitik der Stadt Zürich kritisierte und die Räumung offener Drogenszenen forderte. Platzspitz, Zürich I recently read that Platzspitz is one of the oldest park recreation areas in the city. Die Briten wollten damit ihr beträchtliches Handelsbilanzdefizit mit dem Reich der Mitte ausgleichen, aus dem sie Seide, Tee und Porzellan importierten. An der Riviera, am Platzspitz oder am Letten: Die offene Drogenszene in Zürich ist Geschichte, die man jetzt auf einem Stadtrundgang miterleben kann. Die vom Statthalteramt erzwungene Platzspitz-Schliessung im Februar 1992 führte dann abermals zu einer räumlichen Verlagerung der Drogenszene. Hrsg. Zum historischen Jubiläum veröffentlicht der «Tages-Anzeiger» die Web-Doku über eine der grössten sozialen Katastrophen der Schweiz nochmals (Text: Michèle Binswanger) – neu auch in der englischen Übersetzung. Aarau 1984, 76061, Ingold, Susanne: Geliebter Junkie: Leben und Sterben meines Bruders. In der Stadt Zürich verschob sich in den zwei Jahrzehnten vor der Entstehung des „Needle Park“ auf dem Platzspitz der topographische Schwerpunkt der Drogenszene mehrfach: Die „Autonome Republik Bunker“ unter dem Lindenhof wurde im Winter 1970/71 nach wenig mehr als zwei Monaten wegen zunehmender Drogenfälle wieder geschlossen. Zürich 1988, GR 6488, Clarke, Robert Connell: Haschisch: Geschichte, Kultur, Inhaltsstoffe, Genuss, Heilkunde, Herstellung. Gümligen 1992, 94717, Schumann, Kolja et al. Vorträge zur Drogenpolitik. Bis 1995 ging die Zahl dann auf 360 zurück. : Methadon und soziale Stabilisierung: Probleme im Zusammenhang mit der Zürcher Methadonabgabepraxis und neue Vorschläge für die Soziale Arbeit mit DrogenkonsumentInnen. Zürich 2017, Gr 14313, Grosse, Judith et al. Man schätzte zu jener Zeit 500 bis 700 Süchtige, unter ihnen etwa der Schriftsteller Friedrich Glauser. Zürich 1990. Zürich 1996, 66613, Kreis, Georg und Beat von Wartburg (Hg. Die Geschichte der Zürcher Drogenszene wird dadurch wieder ein Stück bekannter gemacht. Im Jahre 1930 einigten sich die deutschen, britischen und schweizerischen Produzenten auf verbindliche Quoten und Preise für Opiate, ein Jahr darauf wurde im Rahmen des Völkerbundes ein Abkommen zur Begrenzung der Herstellung von Narkotika abgeschlossen. Bern 2007–, D 5803, Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme: Zahlen und Fakten. Absolutes Pflichtkino – nicht nur für Schulklassen. China musste sich dem internationalen Handel (inklusive Drogenhandel) öffnen, Territorien wie Hongkong abtreten und geriet in informelle Abhängigkeit von den westlichen Imperialmächten.

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