«Mein Mami, das mich als Baby pflegte, liebe ich», sagt Halbherr. Weitere Informationen: http://epaper.welt.de, Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/129689263. Ein Vierteljahrhundert ist seit der Schliessung der offenen Drogenszenen in der Schweiz vergangen. Hass. Platz in der 1. Michelle Halbheer als MusicStar-Kandidatin. Heute hat sie kaum noch Kontakt mit ihrer Mutter. Sie kann die Mutter verstehen, entschuldigen kann sie sie nicht. Michelle Halbheer wuchs bei einer schwer drogenabhängigen Mutter auf, die Ende der Achtzigerjahre auf dem Zürcher Platzspitz verkehrte, der als »Needle Park« traurige internationale Berühmtheit erlangte. «Ich konnte nicht länger schweigen. Michelle Halbheer hat in der Schweiz einen Beststeller geschrieben, "Platzspitzbaby". In den Augen der Behörden war sie das Opfer. Michelle Halbheer wuchs bei einer schwer drogenabhängigen Mutter auf, die Ende der Achtzigerjahre auf dem Zürcher Platzspitz verkehrte, der als »Needle Park« traurige internationale Berühmtheit erlangte. Die Sucht der Mutter wurde immer schlimmer. Jedoch hat dieser Erfolg auch seine Schattenseite. Tausende waren hier, mitten in der Stadt, Süchtige, Dealer. Sie schöpfte Kraft aus der Musik und der Natur. In Deutschland kommt Studien zufolge jedes siebte Baby wegen Medikamenten-, Alkohol- oder Drogenmissbrauchs der Mutter süchtig zur Welt. Ihm erzählte sie endlich alles. Für die Mutter war das Verrat. Michelle Halbheer rief den Krankenwagen. Bis 1992 der Platz geräumt wurde, war das der gröÃte Drogenumschlagplatz Europas. Als sie in der Schule schlieÃlich immer schlechter wurde, sprach der Lehrer sie an. Michelle Halbheers Mutter gehört der Platzspitz-Generation an; schwerst drogenabhängig vernachlässigte und gefährdete sie nicht nur sich selber, sondern auch ihr Kind. Heroinsüchtige am Platzspitz in Zürich. Schlagerstar Michelle kehrt auf die Live-Bühne zurück! 19 talking about this. Michelle Halbheer wurde durch ihr Music Star im Schweizer Fernsehen und ihr Buch "Platzspitzbaby" im Wörterseh Verlag bekannt. «Platzspitzbaby» von Regisseur Pierre Monnard beruht auf der im gleichnamigen Buch verarbeiteten Lebensgeschichte von Michelle Halbheer, die bei ihrer heroinabhängigen Mutter aufwuchs. Michelle Halbheer aus Hinwil über den Weg zurück in ihren Alltag. «Ich ⦠Mit ihrem Buch will sie anderen »vergessenen Kindern«, die noch heute zu Tausenden in Suchtfamilien aufwachsen, eine Stimme geben: Wer Michelle Halbheer gegenübersitzt, kann sich nicht vorstellen, dass diese Frau Dinge erlebt hat, die kein Mensch erleben sollte. Und eigentlich wollte sie das erst tun, wenn die Mutter tot ist. Mitarbeiter der Jugendämter, die ihre Besuche so lange im Voraus ankündigen, dass die Spuren der Verwahrlosung beseitigt werden können. Eine der gefährlichsten Drogen, die sich in Deutschland immer weiter verbreitet, ist N-Methylamphetamin â umgangssprachlich abgekürzt Meth oder Crystal. Die Behörden hätten in ihrem Leben nur versagt, sagt Halbheer. Vom vorangegangenen Abend, für den sie mit ihrem Vater nach Berlin geflogen ist. Die Biografie handelt von der Beziehung zu ihrer noch immer schwerst süchtigen Mutter. Von 1986 bis 1995 herrschte Ausnahmezustand in Zürich: Auf dem Platzspitz befand sich die grösste offene Drogenszene Europas. Fünf Jahre lang erlebte die Tochter so etwas wie eine echte Familie, bis die Mutter rückfällig wurde. Sie wird in Kindertagesstätten gerufen, wenn der Verdacht aufkommt, ein Elternteil könnte süchtig sein. Als wären die beiden keine Menschen, sondern Dreck. Neun Jahre war Michelle Halbheer alt, als er sie auf der Brücke im Arm hielt und nach unten zeigte. Halbheer kann die Tränen gerade noch zurückhalten. Vor allem über die Witze, in denen es um Frauen am Steuer ging. Vor fünf Jahren hat sie sogar an der Schweizer Castingshow âMusicStarâ teilgenommen und wurde Zehnte. Und wie bei mir damals schauen alle weg! âPlatzspitzbabyâ (Wörterseh Verlag) heiÃt das Buch, in dem sie ihre Geschichte erzählt. Das Bild zeigt Drogen, die. Sie wurde geschlagen, missbraucht. Die Eltern gaben sie mit vier Jahren in ein Heim. Bundesweit gibt es immer noch keine Regelungen, die die Zusammenarbeit zwischen Drogen- und Jugendhilfe sowie Medizinern verbindlich festschreiben. das Zollfahndungssystem Dresden 2012 beschlagnahmt hat. âEs war ein Schockâ, sagte sie damals. Ihre Kindheit überlebte die heute Dreißigjährige nur knapp. Sie sagt, wenn sie das Vorbild ihres Vaters nicht gehabt hätte, das Bild eines redlichen suchtfreien Menschen, der ihr Werte vermittelt hat, dann hätte sie es wahrscheinlich nicht geschafft. Als Michelle Halbheer zur Welt kam, war die Mutter clean. Michelle war bei der Scheidung ihrer Eltern der Mutter zugesprochen worden. Auch Sandrine (Name geändert), Michelle Halbheers Mutter, versorgte sich auf dem Platzspitz. âWenn alle, die ein schweres Schicksal haben, Heroin nähmen, wäre die ganze Welt voller Junkiesâ, sagt sie. Seit Anfang des Jahres arbeitet sie mit Schweizer Sozialbehörden zusammen. «Ich wuchs zwischen blutigem Spritzenbesteck und einem leeren Kühlschrank in einer verlausten Wohnung auf», sagt sie. Die junge Frau, die 20 Jahre später von der Kindheit mit einer drogensüchtigen Mutter erzählt, sitzt an einem sonnigen Morgen in einem Café in Berlin-Kreuzberg. Sie glaubt, ihre Mutter hätte eine bessere Chance gehabt, wenn nur jemand gesagt hätte: âEntweder Sie hören auf mit den Drogen, oder Ihr Kind ist weg!â Süchtige seien wie Kinder. Die Sucht der Mutter wurde immer schlimmer. In Hinwil hole ich mir immer gute Vibes.» Auch in der schwierigen Zeit, als sie nach der Scheidung der Eltern bei ihrer Mutter lebte, konnte sie bei den seltenen Besuchen bei der Grossmutter und dem Vater in Wernetshausen Kraft tanken. Die Angst der Tochter auch. Für Michelle Halbheer war das die ersehnte Wende. Das konnte sie schon als Kind, sich an dem festhalten, für das es sich zu leben lohnt. Drogenfrei, mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur Zahnarztassistentin. Ihr Taschenbuch Platzspitzbaby zum Thema ist erschienen im Wörterseh Verlag. Hier verkehrte ihre Mutter in der Drogenszene. Michelle Halbheer sagt, der Vater hat nicht getrunken. (so) Michelle Halbheer: Lesung aus «Platzspitzbaby â Meine Mutter, ihre Drogen und ich», Donnerstag, 20. Mit zwei Eintrittskarten zu der Show eines bekannten Comedians hatte sie ihn überrascht. Mit ihren Rastalocken und der unverkennbaren Stimme begeisterte sie 2009 bei der SRF-Castingshow «MusicStar». «Aber als ich im Spiegel Mamis Augen sah, war ich geheilt.» Denn Michelle schloss mit ihrer Mutter einen Pakt. Schlagerstar Michelle (35) ist zum dritten Mal Mutter geworden. Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung â so sind Sie immer hochaktuell informiert. Eine Katastrophe war das, ein Zeichen dafür, dass sie nicht klar war. Eigentlich will sie nur noch nach vorne schauen. Sie kam in eine Pflegefamilie, zur Schwester ihres Vaters. Für Michelle Halbheer ist das noch immer unfassbar. Michelle Halbheer weià heute, warum sie wurde, wer sie ist. Die Mutter erhielt das Sorgerecht. Registrieren Sie sich kostenlos und erhalten Sie auf Ihre Interessen abgestimmte Inhalte sowie unsere vielseitigen Newsletter. Jetzt gibt es das erste gemeinsame Familienfoto! © 2020 Blick.ch, Michelle Halbheer (28) ist das «Platzspitzbaby». Einmal, an einem Sonntagabend nach einem Besuch beim Vater, fand sie die Mutter bewusstlos in der Wohnung. Michelle Halbheer will diesen Kindern eine Stimme geben. Michelle ist knapp zehn, als sich ihre Eltern scheiden lassen und sie in die Obhut ihrer heroin- und kokainabhängigen Mutter kommt. Halbheer wurde deshalb nach Chur geladen, um aus ihrem Buch zu lesen. Jahrelang hat er vergeblich um sie gekämpft. In den 90er-Jahren verkehrte sie erst auf dem Platzspitz und später am Letten â damals die Orte der offenen Drogenszene in Zürich. Eine Begegnung. Die Frau wurde freigesprochen. Sie steht mitten im Leben. Fotos und Bücher, zum Beispiel von Damian Leinhard («Ich bin die, vor der mich meine Mutter gewarnt hat») oder von Michelle Halbheer («Platzspitzbaby») erinnern uns noch an diese traurige Zeit, die fassungslos macht. Auch sie lebte mit dem Risiko. Als wären sie gar nichts mehr. Februar 1972 als Tanja Hewer in Villingen-Schwenningen geboren. Das heutige Vormundschaftswesen sei verbesserungswürdig. Am kommenden Freitag ist Michelle Halbheer Gast in in der Sendung NACHCAFÉ im SWR zum Thema âGesichter der Suchtâ. Die Wohnung verwahrloste. Sie nahm Kokain und Heroin, trieb sich tage-, wochenlang auf dem Platzspitz herum. Viele starben hier. Jahrelang habe er vergeblich um sie gekämpft. âSie konnte glaubhaft vermitteln, dass sie ihr Kind liebte.â. Das Kind fragte: âMacht das Mama auch?â Der Vater weinte und sagte Ja. Erst vor vier Jahren erfuhr Michelle Hunziker von der Existenz ihres Halbbruders. In den ersten Jahren hat sie eine unbeschwerte Kindheit in der Schweizer Provinz erlebt. Genauso wie das vorangegangene Versagen der Behörden, die das Baby bei der drogensüchtigen Frau gelassen hatten. Aber die Zeit hatte auch Spuren auf Michelles Seele hinterlassen. Noch heute leben rund 4000 Kinder bei suchtkranken Eltern. abyâ, (Wörterseh-Verlag) hat sie noch einmal zurück in ihre schwierige Kindheit gesehen. «Ich erinnere mich mit Angst, wie ich als Fünftklässlerin mitten in der Nacht bei der Langstrassen-Unterführung stundenlang wartete. Sie warf die Tochter aus der Wohnung. Sie suchte psychotherapeutische Hilfe. Werdegang. Sängerin Michelle durchlebt wohl gerade die schwerste Zeit ihres Lebens: In der 24. Mit 18 habe sie an Partys mit Pillen experimentiert. In ihrem Buch verarbeitet Michelle Halbheer ihre schreckliche Vergangenheit. Das Kind starrte fassungslos. Erst jetzt begriff das Kind, dass etwas Schreckliches geschehen war. So erfahren etwa Jugendämter viel zu oft nicht von der Suchthilfe, dass im Haushalt der von ihnen Betreuten Kinder leben. Schwangerschaftswoche hatte sie eine Fehlgeburt.Geburtstermin für ihr Baby ⦠Nachdem ihr Buch mit groÃem Erfolg in der Schweiz erschien, bekam sie viele Zuschriften von Menschen mit Drogenproblemen. Polizei und Ãrzte verlieÃen einfach die Wohnung. Für ihr Buch âPlatzspitzb. Die Schlagersängerin Michelle wurde am 15. Da war sie zehn. Offene Drogenszene: In den 90er-Jahren verelendeten in Zürich Tausende Süchtige auf dem Platzspitz und am Letten . | BUNTE.de Die Mutter verschwand tage- und nächtelang, der nächste Schuss war immer wichtiger als das eigene Kind. Die Liebe zur Musik entdeckte sie während ihrer Pubertät. Michelle Halbheer am Letten in Zürich. «Mit elf hatte ich zwölf Kilo Untergewicht.» Jetzt hat Halbheer mit «Platzspitzbaby â Meine Mutter, ihre Drogen und ich» ihre Biografie veröffentlicht. Viele lebten hier Tag und Nacht. Als die Mutter erwachte, schlug sie wild um sich. Als sie ihrem Vater das Fundstück zeigte, b. rach er in Schluchzen aus. Bis heute vertreten Sozialbehörden nicht nur in der Schweiz den Standpunkt, dass ein Kind die beste Motivation ist, von der Sucht loszukommen. Aber das Schlimmste sei gewesen, dass sich die Mutter für die Drogen und gegen sie, ihr Kind, entschieden hatte, sagt Michelle Halbheer.